Das Enterprise Messaging boomt und der Markt ist überschwemmt mit Tools wie „IBM Connections“, „Microsoft Teams“, „Slack“ oder „Google G Suite“. Sie alle versprechen eine effektive Art der Zusammenarbeit, höhere Produktivität und sind sich alle irgendwie ähnlich. Auch Cisco ist am Markt mit seiner Entwicklung „Cisco Webex Teams“ vertreten. Aber: Brauchen wir wirklich noch ein neues Tool für eine bessere Zusammenarbeit?

 

Als meine Tochter drei Jahre alt war, gab ich ihr zum ersten Mal ein Tablet in die Hand. Es dauerte gefühlt keine fünf Sekunden bis sie verstand, wie das Gerät funktioniert. Sie konnte noch nicht lesen, aber die intuitive Bedienung eines so komplexen IT-Endgeräts fiel ihr leicht. Das war für mich ein „Aha!“-Effekt und dieser wiederholte sich vor Kurzem erneut als ich das erste Mal Cisco Webex Teams ausprobierte.

Soweit so Standard

Auf den ersten Blick erscheint Webex Teams wie jedes andere Messaging Tool. Ich bilde aus internen und externen Kontakten diverse Gruppen (in Webex Teams heißen diese „Räume“), die ich logisch in Arbeitsgemeinschaften zusammenfüge („Teams“).  Ich steuere meinen Präsenzstatus und sehe die Teilnehmer im Kontext (z. B. ob sie aktiv im Raum sind bzw. ihre Erreichbarkeit), teile persistent im Raum Dateien und starte Konferenzen. Das alles mache ich zentral aus einer App, die auf nahezu allen Plattformen zur Verfügung steht. Der Anwendungsfall wird schnell klar: Zusammenarbeit über alle Kanäle ohne Medienbrüche. Auf den ersten Blick ist es also „just another tool“ – soweit so Standard.

Cisco holt das Whiteboard zurück…

Ein klarer Vorteil von Cisco Webex Teams ist die Funktion eines Online-Whiteboards. Wer schon mal Stunden in Diskussionen vor einem Flipchart verbracht und jedes neue Blatt oder Änderung abfotografiert hat, wird diese Funktion nicht mehr missen wollen. Die Gruppe arbeitet online über alle Grenzen hinweg gemeinsam am Whiteboard. Jeder sieht sofort die Änderungen, die im zentralen Workflow archiviert werden. Das erarbeitete Whiteboard lässt sich außerdem zu jeder Zeit wieder aufrufen und verändern. Ich erledige Aufgaben also schneller und setze meine Arbeit an dem Punkt fort, wo ich aufgehört habe.

… und hebt es auf das Next-Level

Cisco verpasst dem Whiteboard nun ein Revival und stellt es online: das Webex Board. Wir alle kennen Smartboards und alle finden sie toll, aber irgendwie sind sie nie richtig in unseren Arbeitsalltag integriert. Meistens werden sie noch nicht konsequent ein- bzw. umgesetzt. Das Webex Board hingegen – ein interaktives Whiteboard in 55 oder 70 Zoll Größe – lässt sich sehr schnell intuitiv bedienen und integrieren. Das Board eignet sich zum einfachen präsentieren genauso gut wie für Videokonferenzen. Aus Webex Teams lassen sich Meetings quer über den Globus über das Gerät abhalten, wie wir es bereits schon von den Cisco TelePresence Systemen kennen – nun aber „Cloud connected“. Das wirklich Neue und – aus meiner Sicht – der größte „Aha“-Effekt ist die Bedienung. Von seinem Aufbau her ist das Webex Board genauso simpel wie die App. So versetzt es mich via Touch-Funktion in die Lage live in Teams kreativ zu arbeiten und Dateien mit Kommentaren, Notizen oder Zeichnungen zu versehen. Dadurch verkürzen sich Abstimmungen immens und der Workflow ist geschlossen. Übliche Kommunikationsprobleme räumt man nahezu aus dem Weg. Aber das ist nur ein Teil von Webex Teams.

Technisch gesehen bietet Cisco Webex Teams noch mehr. Es legt seine APIs offen und stellt SDKs zur Verfügung, was eine Integration in Prozesse und Anwendungen ermöglicht. Unternehmen können unterschiedlichste Bots nutzen: von einfachen Übersetzungen, über persistente Datenablage in Online Plattformen bis hin zu punktgenauen Alarmierungsfunktionen – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ebenso stellt Cisco Webex Teams eine Plattform für klassische Telefonie-Funktionen aus der Cloud bereit. Die hybride Anbindung von bestehenden Enterprise OnPrem Cisco Communications Manager Lösungen ist gleichfalls möglich. Die Integration von Videokonferenzsystemen in Meetings als auch die Integration von Kalendern in Microsoft oder IBM lässt sich leicht vornehmen. Antworten auf die dringenden Sicherheitsfragen zu Cloud Bereitstellungen gibt Cisco ebenfalls.

Kinderkrankheiten haben alle

Bei all dem Lob gibt es natürlich auch Kritik. Der Wettlauf um Marktanteile zwingt alle Beteiligten zu Kompromissen. So vermisse ich noch viele Funktionen, die meines Erachtens, für eine Akzeptanz im Business notwendig sind. Dazu zählt z.B. das gemeinsame Arbeiten an Office Dokumenten aus Webex Teams heraus. Außerdem sind in Deutschland noch nicht alle Funktionen verfügbar wie die klassische Telefonie aus Cisco Webex Teams heraus. Es Bedarf auch einer gewissen Kreativität sämtliche Potentiale der offenen Schnittstellen auszunutzen. Die Integration in Business Prozesse zum gezielten Aufwerten der Kommunikation ist immens wichtig – aber eben nicht von der Stange zu haben – frei nach dem Motto: alles ist möglich.

Cisco Webex Teams – der Wegweiser für Zusammenarbeit

Cisco Webex Teams stellt für mich eine neue Stufe des Zusammenarbeitens dar. Denn es ist mehr als „just another tool“ – es ist ein neues Medium wie einst die Videotelefonie. Mit Webex Teams kommt man weg von lästigen E-Mails, statischen Fotos, umständlicher Datei-Ablage, langwierigen Briefings und kleinteiligen Abstimmungen. Es macht die Kommunikation noch effektiver, noch persönlicher und auf jeden Fall noch digitaler. Unternehmen können unterschiedlichste Endgeräte sehr einfach anschalten. Sie profitieren von der hohen Qualität der Videokonferenz gepaart mit agilem Arbeiten an einem interaktiven Whiteboard über alle Grenzen hinweg. Es ist eine Enterprise Lösung für die neue Art der Kommunikation. Das Spannende ist, wie schnell es weiterentwickelt wird und wie rasant die Neuerungen kommen. Die Entwicklungszyklen sind derart schnell, dass am Erfolg nicht zu zweifeln ist.

Meine Tochter kommt übrigens nächstes Jahr in die Schule und kann inzwischen ihren Namen schreiben. Sie bedient unser Tablet so versiert, dass ich mich nicht mehr wundere, warum sie mehr Funktionen kennt als ich. Vielleicht geht sie in zehn Jahren mal auf eine Schule, die mit Webex Boards arbeitet und pingt mich dann während der Arbeit an. Mit welchen Mitteln wir dann wohl zusammenarbeiten? Wir werden sehen…