Wie schnell war der Torschuss von Erling Haaland? Wieviel Pässe sind bei Robert Lewandowski angekommen? Und was bedeutet jetzt der taktische Wechsel? Wer solche Infos im Stadion live auf dem Handy verfolgen will, braucht neben hoher Konnektivität eine stabile Internetverbindung. Erfahren Sie, wie die 5G-Evolution das Stadionerlebnis der Zukunft verbessern kann.
Wenn sich die Corona-Auflagen reduzieren, werden wieder tausende Fußballfans in die Stadien strömen und ihre Lieblingsvereine anfeuern. Die schiere Menge an möglichen Verbindungen lässt dann auch das beste Funknetz schwächeln, was selbst Telefonate schwierig macht. Das Ziel der Netzbetreiber muss also lauten: deutsche Erst- und Zweitliga Stadien mit ausreichenden Kapazitäten ausstatten.
Echtzeitinfos dank Augmented Reality
Klar: Die Besucher möchten ihre Erfahrungen und Erlebnisse live im Stadion teilen. Klar ist aber auch, dass dafür hohe Datenraten und eine flächendeckende Versorgung mit mindestens 4G nötig ist. Damit daheimgebliebene Freunde und Bekannte die Stadionatmosphäre mitgenießen können, ist z. B. der Up- und Download von Filmen und Bildern dank hoher Datenraten möglich.
Aber vielmehr sind Echtzeit-Applikationen mit 5G ein Thema: Stellen Sie sich vor, dass zusätzliche Informationen parallel zum live erlebten Ereignis in speziellen Augmented Reality Apps angezeigt werden. Richtet ein Stadionbesucher die Kamera seines Smartphones auf das Spielfeld, kann er:
- Das Stadionerlebnis mit Spielerinfos und Statistiken aufwerten,
- sich Spielzüge von Experten veranschaulichen lassen
- und Infos zu Schussgeschwindigkeiten und vielem mehr erhalten.
Lassen sich Versorgungs-Synergien nutzen?
Um also eine zeitgemäße Versorgung mit ausreichend Datenrate herzustellen, sollte mindestens eine 4G Versorgung das Ziel sein. Für eine zukunftssichere Anlage gilt allerdings, bereits jetzt die 5G Versorgung in das Konzept mit aufzunehmen. Auf diese Weise lassen sich auch unnötige Umbauten in der Zukunft vorbeugen.
Die Auslegung des Netzes ist dabei immer auch eine Frage des finanziellen Rahmens. So existieren bereits Überlegungen, den Datenverkehr kosteneffizient und parallel über WLAN und Mobilfunk abzuführen. Aktuell spielt diese Option aber noch keine Rolle und sie ist auch nicht Teil des heutigen Mobilfunkstandards. Eine Synergie der beiden Versorgungen besteht noch nicht.
Eigene Stadionversorgung unbedingt nötig
Unser vorhandenes WLAN ist für die Abdeckung von Stadien und Realisierung der genannten Möglichkeiten also nicht geeignet. Und der Mobilfunk ist per Definition nur dazu ausgelegt, eine große Anzahl an Versorgungsbereichen und verschiedene Zellen zu koordinieren, was wiederum im WLAN Standard nicht vorgesehen ist. Ein einfacher Maststandort, wie wir ihn überall in Deutschland finden können, genügt also weder kapazitiv noch von der Datenrate aus. Vielmehr kommt es im Stadion auf folgende Anforderungen an:
Eine grundlegende Versorgung sollte immer die Tribünen fokussieren, wozu in der Regel Antennen im Dach bzw. Deckenbereich montiert werden.
Die Sendeleistung wird dann gleichmäßig auf die Antennen aufgeteilt, was eine sehr homogene Versorgungssituation bei relativ geringer Leistung mit sich bringt.
Die Systemtechnik solch einer Anlage ist in der Regel in einem zentralen Betriebsraum untergebracht. Alternativ kann die Technik auch dezentral in den Versorgungsbereichen platziert sein.
Netzbetreiber möglichst früh ins Boot holen
Ausgehend von dieser Ausbaustufe lässt sich die Anlage dann beliebig skalieren. Dazu gehören die Versorgung anderer Stadionteile wie des Spielfeldes, der Katakomben, Logen, Bürobereiche und Konferenzbereiche.
Wenn bestimmte Anwendungen gewünscht sind, sollten auch die Mobilfunkdienste darauf abgestimmt sein. Und damit der gesamte Entscheidungsprozess einfacher läuft, sollten auch die Netzbetreiber so früh wie möglich mit am Tisch sitzen. Das ist auch so wichtig, weil die Vollversorgung eines größeren Stadions nach aktuellem Stand der Technik mit einem siebenstelligen Betrag zu Buche schlagen kann.
5G-Evolution mit Partnern realisieren
Noch existiert leider keine offizielle Möglichkeit der Förderung einer dedizierten Mobilfunkanlage im Stadion. Da die Netzbetreiber aber immer daran interessiert sind, ihren Kunden ein positives Mobilfunkerlebnis zu bieten, sind diese in der Regel kompromissbereit. So bleibt die Beteiligung der Netzbetreiber an den Kosten immer eine Einzelfallentscheidung.
Ist aber die Entscheidung für 5G gefallen, muss der Stadionbetreiber nur an den Vertrieb des bevorzugten Netzbetreibers oder einen qualifizierten Errichter herantreten. Dann steht der 5G-Evolution des Stadionerlebnisses nicht mehr viel im Wege. Und falls Sie Fragen zum Thema haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.
Lesen Sie auch den Artikel „Ist 5G die Lösung für die Digitalisierung der Stadien?“ von meinem Kollegen Frank Kammer.