In Sachen Synchronisation von Storage Infrastrukturen gibt es so manche Hürde zu überwinden. Vielleicht müssen Sie asynchrone Replikationsverfahren nutzen, die langsamer und teurer als eine Aktiv-Aktiv-Verbindung sind? Wie das Systemupgrade Purity 6.0 von Pure Storage dennoch hohe Verfügbarkeit schafft und native File Services fürs Rechenzentrum möglich macht, erfahren Sie hier.
Wer Daten schnell und zuverlässig zwischen mehreren Standorten synchronisieren möchte, hat oft mit unzureichenden Leitungen zu kämpfen, bei denen die Round Trip Time (RTT) für die synchrone Replikation zu hoch ist.
Und wer Block- und File-Workloads auf primären Speichersystemen konsolidieren und dafür Datenprotokolle wie SMB (Server Message Block) oder NFS (Network File System) nativ nutzen will, schaut genauso oft in die Röhre: Auf modernen Enterprise Storage Systemen funktionieren diese File Services nicht nativ – meist müssen sie durch dedizierte File Server (Gateways) realisiert werden, die zusätzliche Ressourcen verbrauchen. Darüber hinaus steigen die Kosten, da weitere Lizenzen nötig sind.
Bleibt also nur die Möglichkeit der asynchronen Replikation. Mit dem Nachteil, dass die im Vergleich zur Aktiv-Aktiv-Verbindung oft zu große Intervalle zwischen den Replikationszyklen vorweist.
Purity 6.0 mit neuen Funktionen für FlashArray
Auf der diesjährigen und erstmalig digital abgehaltenen „Pure Accelerate“ im Sommer 2020 hat Pure Storage viele Neuerungen vorgestellt. Unter anderem auch die neueste Version der zentralen Betriebssystemsoftware Purity 6.0 für das FlashArray, die eine Vielzahl an nützlichen Funktionen mit sich bringt.
ActiveDR (Active Disaster Recovery) wie auch File Services auf FlashArray sind nur zwei davon, die ich Ihnen hier etwas näher vorstellen möchte.
ActiveDR – kontinuierliche Replikation steigert Verfügbarkeit
Active Disaster Recovery ist eine neue Replikationsfunktion, die im Gegensatz zum Active Cluster nicht als Aktiv-Aktiv-, sondern Aktiv-Passiv-Verbindung zu verstehen ist. Das Besondere dabei ist, dass dennoch ein RPO-Ziel (Recovery Point Objective) von nahezu Null erreicht wird.
So funktioniert ActiveDR: Ein Ausgangsarray tätigt einen fortwährenden Schreibvorgang auf ein zweites Array (z. B. für einen Host), ohne auf dessen Bestätigung (Acknowledgement) zu warten. Ein Vorgang, der auch als kontinuierliche asynchrone Replikation bezeichnet wird. Und der im Gegensatz zu anderen asynchronen Replikationstechniken, die Schreibvorgänge nur in größeren Intervallen tätigen, sehr niedrige RPO-Zeiten bietet.
So optimiert ActiveDR die Verfügbarkeit der Infrastruktur deutlich: Wenn die Implementierung eines Aktiv-Aktiv-Spiegels nicht möglich ist, können Sie sich mit der neuen Funktion den RPOs und RTOs einer synchronen Replikation deutlich annähern.
ActiveDR im Vergleich zu gängigen Replikationsverfahren
Active Cluster: Beim synchronen Replikationsverfahren werden Speicherobjekte unmittelbar von einem auf das andere Array repliziert. RPO- und RTO-Zeiten von nahezu Null sind möglich. Für ein Active Cluster ist allerdings eine RTT (Round Trip Time) von mindestens 11 ms (Millisekunden) nötig. Andernfalls muss ein asynchrones Verfahren genutzt werden.
Near-Term Recovery: Das asynchrone Replikationsverfahren repliziert die Speicherobjekte in vergleichsweise großen Intervallen (bspw. 30 oder 60 Minuten) vom Ausgangsarray aufs Zielarray. Die RPO- und RTO-Zeitspannen sind dadurch sehr hoch. Bei einem Failover ist der Datenverlust also größer als beim Active Cluster oder ActiveDR.
ActiveDR: Obwohl ActiveDR ebenfalls ein asynchrones Replikationsverfahren ist, liegt der entscheidende Unterschied darin, dass die Daten vom Ausgangsarray zum Zielarray kontinuierlich repliziert werden. Da dabei nicht auf das Acknowledgement des Zielarrays gewartet wird, profitiert man von den Vorteilen der kontinuierlichen asynchronen Replikation und kann ohne Leistungseinbußen produktiv weiterarbeiten.
Ein besonderes ActiveDR-Highlight ist zudem, dass sich auf Basis des letzten RPOs Failover-Tests simulieren lassen, ohne die Produktivumgebung zu beeinträchtigen.
Wenn eine synchrone Replikation also nicht realisierbar ist und Sie dennoch von hochoptimierten RPOs profitieren möchten, ist ActiveDR das Verfahren der Wahl. Mehr noch: Verschiedenste Storageobjekte lassen sich auf zwei Arrays so schnell verfügbar machen, dass zusätzlich Hochverfügbarkeit erreicht wird.
File Services auf FlashArray
Mit der neuen Unified-Block-and-File-Funktion auf FlashArray werden zwei zuvor nicht nativ miteinander kompatible Technologien vereint. So ist es möglich, auf ein und demselben Speichersystem Block- wie auch Filespeicher umzusetzen und Zugriffsprotokolle wie SMB und NFS parallel zu Fibre-Channel, ISCSI und NVMe-oF nativ zu nutzen. Die Administration erfolgt dabei über die gemeinsame Benutzeroberfläche, CLI und RestAPI.
Der Vorteil der zusammengeführten Funktionen liegt darin, dass die Kosten und Aufwände entfallen, die sonst für den separaten Betrieb nötig wären. Sie profitieren mit der nativen Integration beider Speichertypen von mehr Effizienz bei weniger Kosten.
File Services in der täglichen Storagepraxis
Sie nutzen in Ihrem Unternehmen Blockspeicher, möchten aber zusätzlich noch separaten Filespeicher (NAS) verwenden? Gerne: Was zuvor lediglich in einer virtualisierten wie geclusterten und nicht nativ im Speicherbetriebssystem verankerten Windows File Server-Umgebung möglich war, lässt sich jetzt mit minimalem Aufwand und reduzierten Kosten realisieren.
Oder anders ausgedrückt: Mit Purity 6.0 und dem Einsatz von nativen File Services können Sie zwei Welten auf dem FlashArray//C und mittlerweile auch auf dem FlashArray//X nativ und effizient miteinander verbinden.
Purity 6.0 – Vorteile nutzen, Storagewelten vereinen
Purity 6.0 ist ein sehr ausgewogenes Systemupgrade, das eine ganze Reihe an neuen, nützlichen Funktionen enthält. So ist ActiveDR ideal, wenn Sie Ihre Daten zuverlässig und mit optimierten RPOs synchronisieren möchten, aber durch diverse Restriktionen keinen synchronen Spiegel etablieren können.
Sie profitieren von den Vorteilen, wie sie eine synchrone Replikation mit RPO-Zeiten bei nahezu Null bietet, können Failovertests im laufenden Betrieb durchführen und gleichen die Nachteile einer Near-Term-Recovery aus. Und nicht zuletzt ermöglicht Purity 6.0 Ihnen die kosteneffiziente Bereitstellung nativer Unified Block-and-File-Services, um bisher geteilte „Storagewelten“ zu vereinen.
Sie haben Fragen zu Pure Storage, dem Upgrade Purity 6.0 oder möchten mehr über die neuen Funktionen erfahren? Kontaktieren Sie mich – gerne helfe ich Ihnen weiter!