Citrix fokussiert sich wieder auf die Kernthemen und der enge Schulterschluss zu Microsoft zeigt deutlich in welche Richtung es zukünftig gehen soll – Richtung Cloud! Citrix stellt daher die Managementdienste als Cloudservices bereit und bietet somit den Usern auf komfortable Art und Weise die Mehrwerte einer Cloudstrategie mit einem cloud-ready Ansatz zu nutzen.

 

Zugegeben, die Kritik an Citrix in den letzten Jahren war hart. In einem offenen Brief vom Juni 2015 hat das Hedgefonds Elliott Management das Citrix Management scharf kritisiert. Keine Fokussierung auf das Citrix-Kerngeschäft, dafür überteuerten und strategisch wenig sinnvollen Investitionen in Unternehmen, die kurz darauf entweder nicht vollständig in die Lösung integriert wurden oder ganz fallen gelassen wurden (siehe Sanbolic). Auch die Abschaffung und Wiedereinführung von XenApp und das Fehlen wichtiger Funktionen in XenApp 7.x wurden massiv kritisiert.

Durch das ordentliche Gewicht der Elliott Corporation mit ca. einer Milliarden Dollar Aktienwert, hat Citrix in den letzten Jahren reagiert und neben der Ablösung des beliebten President und CEO Mark T. Tempelton auch die Konzentrierung auf das Kerngeschäft durch den Verkauf der GoTo Produktreihe (GoToWebinar, GoToAssist und GoToMeeting) an LogMeIn gestartet. Auch der Verkauf von Citrix selbst und der Sparte „Netscaler“ tauchte immer wieder in der Presse auf.

Um wieder erfolgreicher zu sein, sollte die langjährige enge Partnerschaft mit Microsoft besser ausgebaut werden, zu diesem Zweck wurde extra der langjährige Microsoft Vice President Kirill Tatarinov als neuer President und CEO vorgestellt. Doch Tatarinov schaffte die Neuausrichtung der Citrix in Richtung cloud- und abonnementbasierte Lösung nicht in der gewünschten Schnelle.

Bereits nach 18 Monaten, zum Juli 2017, wurde Tatarinov durch den bisherigen CFO und COO David J. Henshall ausgetauscht. Ziel war es die Transformation schneller voranzutreiben, die operative Marge zu verbessern, die Einnahmen zu erhöhen um damit weitere Investitionen ermöglichen zu können.

Seitdem hat sich viel geändert. Citrix hat den engen Schulterschluss zu Microsoft gefunden und sich auf Ihre Kernthemen wieder fokussiert. Um dies zu bekräftigen, wurden konkrete Strategiepunkte ausgerufen.

Workspace as a Service

Der Workspace as a Service (WaaS), eine vollumfängliche Plattform aller wichtigen Einzellösungen zur Bereitstellungen von sicheren Applikationen, Desktops und Daten als Cloud-basierter Service, soll stärker positioniert werden. Hierbei orientiert man sich auch an Microsofts Cloud-first Strategie. Verbesserungen und Neuerungen in den Funktionen wird seitdem erst für Cloudprodukte veröffentlicht.

Die klassischen Lösungen rund um Applikationsbereitstellung, Virtualisierung und Mobilität sollen weiter ausgebaut werden. Das Produkt ShareFile, als Enterprise Content Collaboration, soll stärker in den Lösungen positioniert werden und dabei als strategisches Add-On für die Microsoft OneDrive Lösung etabliert werden. Im Bereich Netzwerk fokussiert sich Citrix zur führenden Marke für sichere und optimierte Bereitstellung und Datenübertragung zu werden.

Gerade das Thema Cloud liegt bei Citrix hier an erster Stelle. Citrix platziert CitrixCloud jedoch nicht als weiteres Hostingprodukt, sondern bietet Usern die Möglichkeit die Mehrwerte einer Cloudstrategie mit einem cloud-ready Ansatz zu nutzen.

Citrix stellt deshalb lediglich die Managementdienste als Cloudservice bereit. Die eigentlichen Workerserver, also dort wo die Applikationen oder Desktops der User liegen, können weiterhin vom Kunden OnPremise bereitgestellt werden. Zusätzlich besteht aber die Möglichkeit auch diesen Bereich in die Cloud zu verlagern oder zu erweitern. Mit welchem Clouddienstleister der Endkunde dies macht, liegt vollkommen in seiner Hand. Citrix positioniert sich hier, wie in der Vergangenheit schon üblich, als Multi-Cloud und Multi-Hypervisor Anbieter.

Vorteil der CitrixCloud liegt aber auch ganz klar im Servicegedanken der Citrix, den das lästige Aktualisieren und den Support der Umgebung im Bereich der Managementplattform übernimmt natürlich Citrix. Die Workerumgebung muss hierbei nicht so oft aktualisiert werden, wie Citrixuser dies aus der Vergangenheit gewohnt oder auch gemieden haben. So unterstützt die aktuelle CitrixCloud Plattform sogar XenApp und XenDesktop Worker bis Version 7.9.

Cloudlizenzen sind reine Abonnementlizenzen, welche ausschließlich in der Platinumedition mit einer Laufzeit von einem Jahr verfügbar sind. Natürlich gewährt Citrix Rabatte bei längeren Laufzeiten und bei einer Transition von klassischen Lizenzen in Richtung Cloudlizenzen.

Microsoft hat auf diese Strategie von Citrix bereits reagiert und seinen eigenen Microsoft Azure RemoteApp Dienst eingestellt. Dank der engen Kooperation bietet Microsoft nun eine abgespeckte Citrix XenApp und XenDesktop Lösung als Essential Reihe über Azure an.

Citrix orientiert sich darüber hinaus auch verstärkt in den IoT- und Servicebereich. Mit der Veröffentlichung von Citrix Analytics auf der Synergy 2018 und dem Citrix Application Delivery Management, vormals Netscaler MAS, besteht für Kunden nun die Möglichkeit tiefgreifende Datenanalysen und Monitoring Ihrer Umgebung auch mit Hilfe von Machine Learning zu erfahren oder komplexe Orchestrierungen vorzunehmen.

Citrix Renaming

Im Zuge der Neuausrichtung hat Citrix auch eine Umbenennung seiner Produkte angekündigt. Die Namen „Xen“, „ShareFile“, „XenMobile“ und „Netscaler“ verschwinden hierbei gänzlich in den Produktbezeichnungen.

Ob sich Citrix dabei einen Gefallen getan hat, die im Markt etablierten und die bekannten Namen, wie NetScaler oder XenDesktop gestrichen zu haben, bleibt abzuwarten.

https://www.axians.de/news/citrix-strategie-highway-to-cloud/