Der IT-Fokus auf Kosteneffizienz ist nicht neu. Da sich die Ausgaben für die monatliche Cloud-Nutzung aber deutlich von denen für on-premises Hardware unterscheiden, sollten Sie unbedingt auf Ihre nächste Cloud-Rechnung achten. Wir verraten, wie Sie mit Analytics und Automation Ihre Cloud-Kosten optimieren.
Neue Abrechnungs- und Lizenzmodelle machen die Nutzung von Cloud-Services effizienter denn je. Aber nicht zwingend günstiger. Deshalb sollten Sie bei aller gewonnenen Freiheit und Flexibilität nicht die Kosten aus den Augen verlieren. Die gängigen Modelle für IT-Ausgaben kennen. Und vor allem auch typische Fehler vermeiden.
Capex versus Opex: zwei Modelle für IT-Ausgaben
Im IT-Bereich wird bei finanziellen Ausgaben zwischen Capex (Capital Expenditure) und Opex (Operational Expenditure) differenziert. Der Unterschied liegt vor allem in der Zahlungsweise: Im Gegensatz zum Kauf einer eigenen Infrastruktur mit einmaligen Kosten (Capex), bedeutet die Nutzung von Cloud-Diensten, dass Monat für Monat eine Überweisung an den Anbieter fällig wird (Opex).
So spricht man bei Capex auch von Investitionen, die langfristig höhere Gewinne erzielen sollen, während mit Opex laufende Betriebs- oder Verwaltungskosten gemeint sind. Letztere fallen natürlich auch bei on-premises Lösungen an, aber gerade beim Cloud Computing spielen sie die entscheidende Rolle.
Pay-per-Use oder was kostet die Cloud?
Neben dem Vorteil der gesteigerten Flexibilität bietet das Pay-per-Use-Cloud-Service-Szenario auch Risiken: So veranlasst die Kreditorenbuchhaltung jeden Monat eine Überweisung an Ihre Cloud-Anbieter. Aber jede Instanz, jeder Speicher und jede Nutzung des Netzwerks gehen möglicherweise in einer Gesamtrechnung verloren, die Hunderte von Buchungsposten enthält. So ist es schwierig bis unmöglich, jeden Posten mit genau der Gruppe zu verknüpfen, die für ihn verantwortlich ist.
Auch fällt es zunächst leicht, Ressourcen über die Cloud zu provisionieren. Aber wenn der Cloud-Service wieder beendet wird, ohne auch die Instanz zu löschen, taucht genau das in Form eines ungenutzten Restbetrags in der Cloud-Rechnung auf. So müssen Sie für Leistungen bezahlen, die Ihnen letztendlich keinen Mehrwert bringen. Für geringere Kosten einer Pay-per-Use-Umgebung gilt es also, genau diesen Verbrauch zu vermeiden. Bleibt nur die Frage: Wie kann ich das erreichen?
Mit Cloud Analytics und Automation die Kosten optimieren
Cloud Analytics und Automation können Sie davor bewahren, für Services zu bezahlen, die Ihnen keinen Mehrwert bieten. Dafür sollten Sie zuerst eine Bestandsaufnahme des gesamten Inventars durchführen und die fortlaufende Erstellung von Berichten sicherstellen. Anschließend können Sie Ihre Cloud-Kosten durch eine effektive Automatisierung optimieren.
Inventory: Führen Sie eine Bestandsaufnahme aller Workloads, Instanzen, des Speichers und des Netzwerkverkehrs durch. Stellen Sie dabei auch gleich eine Verknüpfung zu denen her, die den Service in Anspruch nehmen (oder nehmen wollten).
Reports erstellen: Melden Sie die Nutzung an das Projekt, die Gruppe oder den Geschäftsbereich, der den Service angefordert hat. So können diejenigen, die für ihn verantwortlich zeichnen, immer noch für Korrekturen und Einschränkungen sorgen.
Kleinere Instanzgrößen für weniger Cloud-Kosten
Das Anlegen von Instanzen in der richtigen Größe ist der einfachste Weg, die eigenen Cloud-Kosten zu reduzieren. Denn um die Betriebsfähigkeit zu gewährleisten, stellen IT-Abteilungen gerne mal und auch „nur für den Fall“ zu viele Ressourcen bereit.
In einer Pay-per-Use- und Auto-Scaling-Umgebung ist es jedoch vorteilhafter, für häufig bereitgestellte Workloads auch kleinere Instanzgrößen einzusetzen. Sie sollten gerade so gewählt sein, dass sie auch komplett ausgelastet werden können. Verwenden Sie anschließend eine Cloud Automation, um die Bereitstellung entweder über einen Self-Service oder IT-Support als Standard festzulegen.
Ruhezustand und Ausschalten von Workloads automatisieren
Indem Sie das Stilllegen oder die Restauration kurzlebiger Workloads in einem vordefinierten Zeitraum automatisieren, sparen Sie bares Geld. Stellen sie auch Richtlinien auf, um Workloads nach bestimmten Zeiträumen wieder zu löschen – z. B. für Entwickler nach zwei Wochen oder für die Qualitätssicherung und Testphasen nach zwei Tagen.
So lässt es sich Schritt für Schritt durchführen – für bestimmte Arten von temporären Workloads und sogar für alles, was mit einem unterfinanzierten Projekt zusammenhängt. Automatisieren Sie dabei auch das Anhalten und Wiederherstellen von Workloads, die bestimmte Nutzergruppen nur sporadisch oder in bestimmten Zeiten verwenden. Und bieten Sie nach einer Benachrichtung eine einfache Möglichkeit, Ausnahmen zu erwirken, um bei Bedarf auch mal bis tief in die Nacht weiter arbeiten zu können.
Instanzen flexibel erweitern, wenn es nötig ist
Durch automatisierte Richtlinien können Sie mehr Instanzen skalieren, wenn die Nutzung zunimmt – und ebenso Instanzen entfernen, wenn die Nutzung wieder abnimmt. Nutzen Sie dabei spezielle Metriken der Infrastruktur (z. B. die CPU-Auslastung), um die Automation Just-in-Time auszulösen.
Noch besser ist es jedoch, leistungsfähige APM-Tools (Application Performance Management) zu nutzen, um laufende Applikationen zu überwachen. Hier bietet sich zum Beispiel die Cisco CloudCenter Suite an. Damit erkennen Sie neue Benutzer- oder Prozess-Verhaltensweisen und stellen die geforderte Servicequalität durch schnelle Reaktionen genau da sicher, wo sie gebraucht wird.
Fixieren und kommunizieren Sie das Budget
Falls Sie „harte“ Kostenlimits für Projekte, Teams oder Personen einhalten müssen, denken Sie immer daran: Mitarbeiter schätzen es, wenn sie in den vorgegebenen Limits bleiben und so die Nutzung der Workloads wie auch die Erfüllung ihrer Aufgaben sichergestellt sind.
Lassen Sie Ihre Mitarbeiter auch wissen, dass die Cloud-Nutzung und damit die Kosten anhand eines festen Budgets überwacht werden. Um Missverständnisse zu vermeiden, kommunizieren Sie die Grenzen dabei so, dass auch die Gründe dafür verständlich sind.
Einsparpotenziale nutzen, Cloud-Rechnungen senken
Sie sehen: Es lohnt sich, auf Ihre Cloud-Kosten zu achten. Ganz einfach, indem Sie in einer Pay-per-Use-Umgebung Cloud Analytics wie auch Automation verwenden. So vermeiden Sie es, für Services zu bezahlen, die Ihnen keinen geschäftlichen Mehrwert bieten. Oder vielleicht genießen Sie auch den Vorteil, andere drängende Projekte und Aufgaben vorzeitig anzugehen. Für die Suche nach potenziellen Kostenschrauben können Sie bei Bedarf die Hilfe eines erfahrenen ITK-Anbieters in Anspruch nehmen. Ganz gleich, ob Sie dann Ihre Cloud-Kosten oder auch die Ihrer on-premises Infrastruktur optimieren möchten. Lassen Sie uns gemeinsam rechnen!