Die Baubranche steht vor einem Wandel und Frauen spielen dabei eine zentrale Rolle. Noch immer liegt der Frauenanteil im Bauhandwerk mit nur 14 % auf einem niedrigen Niveau. Doch das traditionelle Bild von Baustellenarbeit hat sich längst verändert. Wie Unternehmen von mehr Diversität profitieren können und welche Chancen die Digitalisierung bietet, zeigt dieser Beitrag.

Schwerpunkte des Expertinnenbeitrags: 

  • Warum die Baubranche Frauen mehr denn je braucht und wie sie davon profitieren kann 
  • Wie moderne Technologien und Automatisierung den Beruf zugänglicher machen 
  • Welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um mehr Frauen für den Bau zu gewinnen 
  • Warum Diversität und Gleichberechtigung entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg sind 

Neue Berufsbilder durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit 

.Moderne Technologien, Automatisierung und nachhaltige Bauweisen eröffnen neue Karrierewege, die insbesondere Frauen ansprechen. Das Bild einer Baustelle als rein körperlich anstrengender und männerdominierter Arbeitsplatz ist überholt. Besonders im Bereich des Glasfaserausbaus und der Verkehrswegeinfrastruktur (VWI) entstehen durch technologische Fortschritte neue Tätigkeitsfelder, die Frauen attraktive Karriereoptionen bieten. Beide Bereiche sind essenziell für die Modernisierung der deutschen Infrastruktur und erfordern ein breites Spektrum an Qualifikationen: von ingenieurtechnischen Aufgaben über die digitale Bauplanung bis hin zu spezialisierten Montagearbeiten. Hier sind technisches Know-how, Präzision und nachhaltiges Denken gefragt. Fähigkeiten, die viele Frauen mitbringen. 

 

Innovative Verlegeverfahren wie Trenching oder die horizontale Richtbohrung (HDD) im Glasfaserausbau sowie moderne Straßenbau-Technologien wie der Einsatz von 3D-gesteuerten Maschinen oder automatisierte Asphaltfertiger machen den Ausbau effizienter und ressourcenschonender. Gleichzeitig reduziert die zunehmende Automatisierung die körperliche Belastung und steigert die Attraktivität des Berufs für Frauen. Tätigkeiten wie das Einblasen und Spleißen von Glasfaserkabeln oder digitale Vermessungsverfahren im Straßen- und Brückenbau sind weniger wetterabhängig und profitieren von modernen Arbeitsmethoden. Durch den Einsatz von Sensorik, Drohnen und digitalen Planungstools wird zudem der Arbeitsalltag weiter technisiert, was neue Chancen für Frauen in diesen Bereichen eröffnet. 

Technologische Fortschritte als Türöffner für Frauen 

Die zunehmende Digitalisierung verändert nicht nur die Arbeitsprozesse, sondern eröffnet auch Frauen neue Möglichkeiten in der Baubranche. 

  • Building Information Modeling (BIM): Digitale Planungsmethoden ermöglichen eine effiziente Koordination von Bauprojekten und reduzieren Fehlerquellen. Frauen mit einem Hintergrund in Architektur, Ingenieurwesen oder IT können hier innovative Impulse setzen. 
  • Automatisierung und Robotik: Der Einsatz von Maschinen für Präzisionsarbeiten verringert körperliche Belastungen, sodass sich das Berufsfeld diverser gestaltet. Dies gilt sowohl für den Glasfaserausbau als auch für die Verkehrswegeinfrastruktur, in der autonome Straßenfertiger oder digitale Steuerungssysteme eine immer größere Rolle spielen. 
  • Nachhaltige Baustoffe und umweltfreundliche Verfahren: Die Nachfrage nach umweltschonenden Lösungen wächst – eine Chance für Frauen, sich als Expertinnen für nachhaltiges Bauen zu etablieren. Recycelte Baumaterialien, emissionsarme Bauverfahren und energieeffiziente Bauweisen sind nur einige Beispiele für innovative Ansätze, die in beiden Bereichen an Bedeutung gewinnen. 
  • Digitale Vermessungstechniken und Smart Construction: Der Einsatz von GPS-gestützten Vermessungssystemen, Drohnen zur Geländeanalyse und IoT-Sensoren zur Echtzeitüberwachung von Baustellen eröffnet neue Berufsfelder, die weniger physische Belastung erfordern und eine präzisere Bauausführung ermöglichen. 

Durch diese technologischen Fortschritte entstehen vielfältige Möglichkeiten für Frauen, die ihre Fähigkeiten in den Bereichen Planung, Technik und nachhaltiges Bauen einbringen möchten. Damit wird der Weg für mehr Diversität auf Baustellen weiter geebnet. 

Gleichberechtigung als Erfolgsfaktor für Unternehmen

Neben technologischen Fortschritten ist eine Unternehmenskultur, die Vielfalt und Gleichberechtigung fördert, entscheidend für den Erfolg von Frauen in der Baubranche. Während Gleichberechtigung in Büroberufen bereits Alltag ist, gilt es, sie auch auf Baustellen zu etablieren. Unternehmen, die aktiv eine offene und wertschätzende Umgebung schaffen, profitieren langfristig durch diversere und leistungsfähigere Teams. 

Um mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern, setzen fortschrittliche Unternehmen auf gezielte Förderprogramme, Schulungen und Mentoring. 

  • Trainingscenter bieten praxisnahe Erfahrungsmöglichkeiten für Quereinsteigerinnen und Auszubildende. 
  • Netzwerke für Frauen in der Baubranche stärken den Austausch und die Sichtbarkeit von Fachfrauen. 
  • Flexible Arbeitsmodelle erleichtern den Einstieg und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 

Welche Herausforderungen bestehen weiterhin? 

Trotz der positiven Entwicklungen gibt es noch Hürden, die Frauen den Zugang zur Baubranche erschweren. 

  • Kulturelle Barrieren und Vorurteile: In vielen Unternehmen herrschen noch traditionelle Denkmuster, die Frauen den Zugang zu technischen Berufen erschweren. Eine bewusste Veränderung der Unternehmenskultur ist essenziell.
  • Fehlende Vorbilder und Netzwerke: Frauen sind in Führungspositionen der Baubranche noch unterrepräsentiert. Der Aufbau starker Netzwerke und Mentoring-Programme kann dazu beitragen, weibliche Talente zu fördern.
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Die oft unflexiblen Arbeitszeiten und Arbeitsorte auf Baustellen stellen eine Herausforderung für Frauen dar. Lösungen wie hybride Arbeitsmodelle oder eine bessere Organisation der Baustellenplanung könnten hier Abhilfe schaffen. 

Diversität als Schlüssel zur Zukunft der Baubranche 

Die Baubranche kämpft mit einem Fachkräftemangel – ein Umstand, der durch eine gezielte Förderung von Frauen abgemildert werden kann. Unternehmen, die ein inklusives und unterstützendes Arbeitsumfeld schaffen, gewinnen nicht nur qualifizierte Fachkräfte, sondern steigern auch ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. 

Um die alten Denkmuster hinter sich zu lassen, braucht es gezielte Maßnahmen, moderne Technologien und eine werteorientierte Unternehmenskultur. Die Chancen der Vielfalt aktiv zu nutzen, wird der gesamten Baubranche zugutekommen. 

Jetzt handeln: Vielfalt als Erfolgsstrategie nutzen 

Unternehmen, die sich aktiv für mehr Diversität in der Baubranche einsetzen, profitieren langfristig. Axians unterstützt diesen Wandel durch gezielte Programme, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine offene Unternehmenskultur. Mit dem Axians Diversity Club schaffen wir beispielsweise eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung unserer Mitarbeitenden. In verschiedenen Communities können sie sich engagieren, Ideen entwickeln und konkrete Maßnahmen für mehr Vielfalt vorantreiben. 

Außerdem haben wir den Selbsttest gemacht: Drei administrative Axians Kolleginnen haben sich getraut und unter Anleitung unserer Montageprofis einen Tag lang selbst auf der Baustelle mit angepackt. Ihr Fazit seht ihr in unseren Videos. 

Auf unseren Karriereseiten finden Sie noch mehr Informationen zu Chancengleichheit, Förderprogrammen und Diversity.